Das sind wir...

Der Narrenverein Haidachgeister e.V. wurde 1961 gegründet und dient zur Pflege des Fasnets-Brauchtums. Neben dem Fasnetsbrauchtum werden Aktivitäten inner- und außerhalb der Fasnetszeit durchgeführt. Mit etwa 230 Mitgliedern ist er Mitglied im Allemannischen Narrenring, welcher ca. 20.000 Narren organisiert.

Das „Haidach“ und seine Geister Das „Haidach“ und seine Geister Die Haidachgeister dürfen schon auf eine ehrenwerte Vergangenheit zurückblicken. Als „Haidach“ benannten die mittelalterlichen Siedler von Hemigkofen und Nonnenbach jenes Gebiet, das sich zwischen der heutigen Friedrichshafenerstrasse, den „Auen“ südöstlich des Kocherbaches, der Strasse nach Langenargen und einem nach dem Dorfe zu liegenden Buchenwald ausdehnte. Man konnte es am besten erreichen wenn man durch diesen Buchenwald hindurch „schlüpfte“, das heißt einen Weg benutzte, den man vielleicht auch deshalb „Schlupfenbuchweg“ nannte, weil man auf ihm Stämme im Schlüpfen, das ist das Ziehen eines Stammes durch ein Pferd mit Stricken, dem Ort zuzuführen pflegte.

Unter „Haidach“ aber verstand man zu dieser Zeit ein etwas erhöht - nämlich auf der zum Argendelta mit Kocherbach abfallenden sogenannten Geländeterasse – liegendes, unbebautes, verwildertes Stück Land. Dort war es dem Menschen begreiflicherweise nicht recht geheuer. Denn es hatten dort so besonders gerne die Wölfe ihr Quartier, weshalb der Ort Hemigkofen durch Aufrichtung von Fallen, sogenannten „Wolfsgalgen“, sich vor ihnen zu schützen suchte. Die sichtbaren „Geister“ aber stiegen dann und wann von den sumpfigen Auen des Argentales oder aus dem nächstliegenden „Gährenden“, nachdem die Siedlung „Gohren“ ihren Namen erhielt, auf und hielten in der Wüstenei des „Haidach“ mit den Wölfen ihr Freundschaftstreffen. Weder die Wölfe noch die Geister des „Haidach“ sind den armen „Kressbronnern“ von einst wohlgesinnte Geschöpfe gewesen. Daran hat sich wohl auch nicht viel geändert, seit die Montforter Grafen etwa um die Mitte des 15. Jahrhunderts einen Teil roden, d.h. kultivieren ließen. Dieses „nüwe gerüt“ (der heutige Weiler Reute) wird in einer Erbteilungsurkunde der gräflichen Brüder Hugo und Ulrich von Montfort vom Jahre 1458 ausdrücklich erwähnt. Diese Urkunde ist übrigens die älteste des Hauptstaatsarchiv in Stuttgart, in der die Parzelle „Gohren“ erwähnt wird. Doch Vorsicht, die Haidachgeister sind nicht ausgestorben, im Gegenteil, in den langen, dunklen Winternächten werden es wieder mehr und mehr... Das Narrenvolk von Kressbronn wird prüfen können, ob sie gutmütige Geister sind, oder ob man sich vor ihnen noch immer in Acht zu nehmen hat.